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Citysoftnet: Offene Fragen rufen nach Professionalisierung und Kompetenz-Konzentration

25. Juni 2024 – Die Mitte Stadt Bern stellt kritische Fragen zur Einführung von Citysoftnet. Sie fordert eine zentralisierte Kompetenzstruktur für zukünftige IT-Projekte.

Die Mitte Stadt Bern hat die Ausführungen anlässlich der Medienkonferenz zum Thema Citysoftnet zur Kenntnis genommen. Der Bericht hat eine teilweise Klärung gebracht. Es bleiben aber offene Fragen. Diese müssen geklärt werden, um es in Zukunft endlich besser machen zu können. 

Ehrgeiziges Projekt

Das Citysoftnet-Projekt ist äusserst ehrgeizig. Ziel war nicht nur eine funktionierende Lösung für die Verwaltungsabteilungen, sondern ein perfektes System: Man wollte einen neuen Schweizer Standard schaffen, der von anderen Gemeinden übernommen wird. Automatisch stellt sich die Frage: Hätte es auch andere Lösungen und Möglichkeiten gegeben? War man mit den geeigneten Tools am Start?

Die Mitte Stadt Bern sieht zahlreiche weitere Fragen:

  • Warum wurden funktionierende Standardlösungen anderer grösserer Gemeinden im Kanton Bern wie z.B. Biel, Thun, Köniz nicht in Betracht gezogen?
  • Wurden Alternativen mit anderen Berner Gemeinden geprüft?
  • Macht eine Zusammenarbeit mit Städten in anderen kantonalen Gesetzgebungen überhaupt Sinn?
  • Wie gut funktioniert der Verbund mit den anderen Städten? 
  • Gab es in der Vergangenheit erfolgreiche Projekte in ähnlichen Konstellationen?
  • Wann führen Zürich und Basel die neue Software ein?
    Welche Entscheidungen sind dort bereits gefallen?
  • Hat der Gemeinderat über einen Abbruch des Projekts diskutiert, bevor man am point of no return stand?

Die Mitte Stadt Bern anerkennt, dass der Gemeinderat eine stadtweite Taskforce eingesetzt hat, um die aktuellen Probleme zu beheben. Die Mitte fordert regelmässige und transparente Informationen über deren Arbeit und Erkenntnisse. Dies ist umso wichtiger, als gemäss Bericht der point of no return bei der Einführung von Citysoftnet überschritten ist. 

Ist die Stadt Bern fit für Digitalisierungsprojekte dieses Ausmasses?

Die Mitte Stadt Bern hinterfragt die Fitness der Stadtverwaltung für komplexe Digitalisierungsprojekte: Digitale Transformationsprojekte finden in allen Direktionen und Abteilungen verstreut statt. Die Konzeption, Einführung und vor allem die Sicherstellung des Betriebs überfordern aber offenbar die Mitarbeitenden. Kurzum: Es braucht ein stadtweites Change Management und den Aufbau spezifischer IT-Einführungskompetenzen ausserhalb der bestehenden Linienstrukturen.

Kernforderung der Mitte: Zentralisierung der Kompetenzen, um Professionalität zu erreichen

Die jüngsten IT-Erfahrungen in der Stadt zeigen deutlich: Ein weiter-wie-bisher reicht nicht. Es braucht zentralisierte Kompetenzen zur Konzeption, Einführung und Sicherstellung von IT-Projekten, unabhängig davon, welche Direktion oder Abteilung betroffen ist. Change Management, Kulturwandel, Prozessoptimierung, Schulungen und Kommunikation sind dabei entscheidende Elemente. Diese müssen zentral aufgebaut und zur Verfügung gestellt werden – hierzu braucht es einen entsprechenden Transfer von den Abteilungen und Direktion hin zu einer schlagkräftigen, zentralisierten und professionellen Einheit, die in einer Direktion angesiedelt werden müsste. Um dem IT-Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müssen die starren Lohnstrukturen der Stadt überdacht werden. 

Die Mitte Fraktion im Stadtrat wird anlässlich der nächsten Sitzung einen entsprechenden Vorstoss einreichen. 

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