Zweite Tramachse: Keine Alternative zu Bundesgasse/Kochergasse

30. September 2023 – Vernehmlassungsantwort Die Mitte Stadt Bern

Im Rahmen des öffentlichen Vernehmlassungsverfahrens zur zweiten Tramachse in der Stadt Bern ist es der Mitte Stadt Bern ein Anliegen, Stellung zu beziehen.

Die Mitte der Stadt Bern spricht sich klar für die Variante 3 Bundesgasse/Kochergasse aus. Aus Sicht der Mitte Stadt Bern gibt es dazu keine Alternative. Dies aus folgenden Gründen:

• Die Achse Bundesgasse – Kochergasse ist von den Platzverhältnissen her für eine Tramführung prädestiniert. In der Variante 1 ist die Nägeligasse zu eng für eine Tramlinie, insbesondere an der Kreuzung Nägeligasse/Predigergasse.
• Mit der Variante 3 entsteht eine neu direktere Tramverbindung vom Westen in den Osten von Bern.
• Die Haltestelle Bahnhof kann für alle Trampassagiere erreicht werden, sofern drei Tramlinien über den Bahnhof geführt werden. Die Passagiere der Linien, die über die Bundesgasse fahren, müssen allerdings bei der Haltestelle Kocherpark resp. Helvetiaplatz auf die Linie umsteigen, die über den Bahnhof fährt. Das kann insbesondere für Passagiere interessant sein, denen die Gehdistanz von der Bundesgasse zu den Zügen zu weit ist. Sicher müsste die Haltestelle Kocherpark ausgebaut werden.
• Auf der Achse Bundesgasse – Kochergasse gibt es aktuell wenig motorisierten Individualverkehr. Die Realisierung der Variante 1 würde unweigerlich zu einer starken Verdrängung des motorisierten Individualverkehrs entlang der neuen Tramachse führen. Inwieweit die Achse Bundesgasse Kochergasse ganz für das Tram, die Buslinien ins Kirchenfeld, das Velo und den motorisierten Zubringerverkehr werden könnte, müsste diskutiert werden.
• Die in den Unterlagen erwähnten Konflikte im Bereich Bundesplatz (Veranstaltungen, Demonstrationen) und mit der Sicherheit des Bundeshauses einerseits mit dem öffentlichen Verkehr andererseits bestehen schon heute und müssen mit oder ohne zweite Tramachse gelöst werden. Mit zwei Tramachsen besteht die Möglichkeit, kurzzeitig alle Tramlinien über die Achse Spitalgasse – Marktgasse fahren zu lassen.

Die Mitte lehnt die Variante 2 ab. Der Nutzen dieser Variante ist gering. Die Kosten sind viel zu hoch.